Das Lied beginnt mit bewegten Sechzehnteln im Dreiertakt. Es umkreist in der Klaviereinleitung Es-Dur. Schon die erste Strophe spricht das Sehnsuchtssubjekt «Du» an und verbindet es mit Ruh, Frieden und Stillen der Sehnsucht, indem eine schlichte Liedmelodie pianissimo und in der Tempobezeichnung larghetto (ziemlich langsam) stufenweis aufwärtssteigt und nach den ersten vier Takten gleich nochmals wiederholt wird. Das Klavier trägt mit seinem immergleichen tiefen Ton C zur Grundstimmung «Ruhe» bei.
Mit dem religiösen Ausdruck «ich weihe» wechselt die Harmonie und drückt mittels sekundären Dominant- und Leittonakkorden Schmerz und Spannung aus. Auf «Mein Aug und Herz» wird die Stimme erregter, wiederholt den Text und lässt eine einladende Schlusswendung folgen, die im Ohr haften bleibt. Im gesamten Lied setzt Schubert Wörter wie „Freude“ auf die Tonika und Wörter wie „Schmerz“ auf die Dominantharmonien.
Nach einer leisen, aber über einem tiefen Es harmonisch schweifenden Überleitung des Klaviers folgt eine fast genaue musikalische Wiederholung der Melodie in den nächsten zwei Strophen.
Textlich steht hier bei Rückert der zentrale Inhalt, das Liebesgeschehen, die Einkehr der Liebe ins Herz des Liebenden. Rückert versah das Gedicht denn auch in einer weiteren Auflage mit dem Titel «Kehr ein bei mir».
Auch hier werden die letzten Worte zum Schluss wiederholt, um die harmonische Auflösung mit der gleichen eindrücklichen melodischen Wendung wirkungsvoll zu verlängern.
Bei Schuber folgt nun die Hauptaussage des Liedes im dritten abschliessenden Teil: Das Auge ist erfüllt vom Licht, die von der Liebe ausstrahlt. Nach der Überleitung beginnt die letzte Strophe wie bisher auf Es. Nach zwei Takten, wo bisher c-moll folgte, moduliert Schubert jetzt auf die der Es-Dur- Skala ferne Tonart Ces-Dur, was eine blendende Wirkung hat. Die Stimme wird emphatisch. Zudem steigt die Melodie stufenweise strahlend über fremde Akkorde und Quintparallelen hoch bis zur Septime, und endet noch ein wiederholtes Mal nach waghalsiger Harmonik und Spannung auf «erhellt» in As-Dur. Erst in einer langauszuhaltenden Stille kommt sie erschöpft zur Ruhe.
Die Bitte am Ende dieses Liebes-Gebets übernimmt die bisherigen musikalischen Wendungen. Die Stimme endet aber nicht auf Es, sondern auf der Quinte B und dem offenen Dominantseptakkord, erwartungsvoll und nach oben ausgerichtet. Erst das Klavier bringt dann tiefer das abschliessende Es.